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Warzen an Genitalien und After

Feigwarzen: Kondylome manchmal mit Hämorrhoiden verwechselt

Feigwarzen gehören zu den Erkrankungen im Analbereich, die mitunter leicht mit vergrößerten Hämorrhoiden verwechselt werden: Sie können ebenfalls jucken, brennen, nässen und gelegentlich bluten. Da Feigwarzen ansteckend sind, ist eine Behandlung dringend notwendig. Was Sie wissen sollten!

Mann im Gespräch mit Arzt
© Getty Images/Wasan Tita

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie erkenne ich Feigwarzen am After? Feigwarzen am After äußern sich als kleine, hautfarbene oder rosa-bräunliche Wucherungen, die einzeln oder in Gruppen auftreten und oft eine blumenkohlartige Oberfläche haben. Gelegentlich verursachen sie Juckreiz oder Brennen. Normalerweise schmerzen sie nicht.

Wie bekomme ich Feigwarzen weg? Zum Einsatz kommen spezielle Salben und Cremes oder auch Kältetherapie, bei der die Warzen mit flüssigem Stickstoff vereist werden. Manchmal sind ambulante Eingriffe nötig, bei denen die Warzen zum Beispiel mit einem Laser entfernt werden.

Warum bekommt man Feigwarzen? Feigwarzen werden vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Selten erfolgt eine Ansteckung über die gemeinsame Benutzung von Gegenständen, die mit infizierten Hautstellen in Berührung gekommen sind.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was sind Feigwarzen?

Feigwarzen, auch Kondylome oder in der Fachsprache Condylomata acuminata genannt, sind gutartige Hautwucherungen. Auslöser sind Papillomviren (HPV), die vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können.

Es handelt sich um stecknadelkopfgroße, rötliche bis grau-gelbe Knötchen. Manchmal treten sie in hoher Zahl auf und bilden in Ausnahmefällen große, blumenkohlartige Tumoren.

Außer im Analbereich können Feigwarzen auch am Penis beziehungsweise an Scheide und Schamlippen vorkommen und sogar die inneren Geschlechtsteile und die Harnröhre befallen. Sie werden deswegen auch Genitalwarzen genannt. Schmerzen verursachen die Wucherungen normalerweise nicht, sie können aber jucken, bluten und ein übelriechendes Sekret absondern.

Feigwarzen oder Hämorrhoiden?

Proktologische Erkrankungen haben häufig ähnliche Symptome wie Juckreiz am After, Blutungen oder schmerzhafte Knubbel. Feigwarzen können daher leicht mit Hämorrhoiden, Marisken (Hautfalten am Anus) oder einem Analekzem verwechselt werden. Die Analerkrankungen haben aber immer andere Ursachen, welche durch eine*n Fachärztin*Facharzt für Proktologie abgeklärt werden sollten.

Ungeschützter Sex als Hauptursache für Feigwarzen

Auslöser der Geschlechtskrankheit sind Humane Papillomaviren (HPV), die meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die Viren dringen durch winzige Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut in den Körper ein. Selten führt das gemeinsame Benutzen von Gegenständen, die mit infizierten Hautbereichen in Kontakt gekommen sind, zu Genitalwarzen.

Es gibt eine Vielzahl von HPV-Untergruppen, manche Vertreter sind harmlos, andere – etwa die Papillomavirus-Typen 16 und 18 – können dagegen Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten begünstigen.

Hämorrhoiden erhöhen Ansteckungsrisiko

Das Risiko einer Ansteckung mit Feigwarzen wird durch Verletzungen oder Gewebeaufweichung im Genital- oder Analbereich erhöht, beispielsweise durch:

  • Eichelentzündung (Balanitis)
  • Vorhautverengung (Phimose)
  • Harnröhrenentzündung (Urethritis)
  • Vermehrter Scheidenausfluss (Fluor vaginalis)
  • Entzündung in Körperfalten, Wundsein (Intertrigo)
  • Hämorrhoiden
  • Analekzem

Am häufigsten treten Feigwarzen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf, bei Kindern und älteren Menschen sind sie hingegen selten. Einen hundertprozentigen Schutz vor der Ansteckung gibt es nicht, jedoch verringern Kondome das Infektionsrisiko beim Sex.

Die häufigsten Analerkrankungen

Feigwarzen: Welche Symptome möglich sind

Oft verläuft eine Infektion mit dem HP-Virus ohne Beschwerden. Manchmal treten die ersten Warzen sogar erst nach einigen Monaten auf. Bilden sie sich auf der Haut am Anus, werden sie oft als harmloses Analekzem abgetan. Die Kondylome im Analbereich können aber ein unangenehmes Brennen und Juckreiz verursachen und werden deshalb nicht selten mit Hämorrhoiden verwechselt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Warzen auch zu Blutungen führen, auf die winzige Blutspuren auf dem Toilettenpapier hinweisen.

Um eine Verwechslung auszuschließen, ist es wichtig, sich mit diesen Symptomen untersuchen zu lassen. Nur ein*e Arzt*Ärztin kann genau feststellen, ob es sich um Hämorrhoiden, Kondylome oder andere Analerkrankungen handelt und die richtige Behandlung einleiten.

Feigwarzen: Möglichkeiten der Behandlung

Kleinere Genitalwarzen am äußeren Anus können meist medikamentös mit speziellen Lösungen oder Cremes und Salben behandelt werden. Je nach Wirkstoff dauert diese Art der Behandlung von Feigwarzen allerdings oft mehrere Monate.

Bei Feigwarzen zur Behandlung geeignete Wirkstoffe:

  • Podophyllotoxin 0,5 % (Lösung)
  • Imiquimod 5 % (Creme)
  • Sinecatechine 10 % (Salbe)
  • Trichloressigsäure 80-90 % (durch Fachpersonal)

Alternativ kann der*die Arzt*Ärztin die Feigwarzen im Rahmen einer Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff auf einem Wattestäbchen oder mit einem Spray vereisen. Die Anwendung wird bei Bedarf wöchentlich wiederholt. Das Gewebe stirbt durch die Vereisung ab, die Viren jedoch nicht. Deshalb treten die Feigwarzen oft erneut auf.

Wichtig: Es sollte auch an eine Untersuchung sowie gegebenenfalls Mitbehandlung des*der Partner*in gedacht werden, da es sich um eine hochinfektiöse Geschlechtskrankheit handelt.

Feigwarzen entfernen durch OP

Bei größeren Veränderungen und bei Feigwarzen im Enddarm ist meist ein kleiner operativer Eingriff nötig. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die jeweils eine örtliche Betäubung voraussetzen. Die Warzen können beispielsweise mit einem Laser oder einem Elektrokauter abgetragen werden. Ein Elektrokauter ist ein chirurgisches Instrument, ähnlich einem Skalpell, ausgestattet mit einer dünnen Drahtschlinge, die durch elektrischen Strom erhitzt wird.

Diagnostik der Feigwarzen

Betroffene Frauen sollten sich bei Verdacht auf Feigwarzen an eine gynäkologische und Männer an eine urologische Praxis wenden. Eine Untersuchung kann aber auch bei einem*einer Hautarzt*Hautärztin erfolgen.

Erfahrenes Fachpersonal erkennt Feigwarzen meist per Blickdiagnose, eventuell erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Knötchen abgetastet werden. Um zu untersuchen, ob auch der Enddarm betroffen ist, muss dieser Bereich durch ein Proktoskop betrachtet werden.

Kleinere Feigwarzen können mithilfe von Essigsäure sichtbar gemacht werden. Sie verfärben sich weiß, wenn sie mit der Substanz in Berührung kommen.

Feigwarzen treten häufig erneut auf

Leider besteht auch nach erfolgreicher Therapie weiterhin die Gefahr, dass Feigwarzen erneut auftreten. Denn das HPV verbleibt im Körper und besonders bei Patient*innen mit einem schwachen Immunsystem können die Kondylome bald wieder wachsen.

Bestimmte Arten des Papillomavirus werden mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht. Daher sollten Patientinnen, die sich einmal mit HPV infiziert haben, regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen in einer frauenärztlichen Praxis durchführen lassen.

Feigwarzen vorbeugen – kein ungeschützer Sex

Außerdem sollte man keinen ungeschützten Sex haben, um (erneuten) Feigwarzen vorzubeugen. Meist genügt zwar bereits ein kurzer Hautkontakt und die Warzen werden übertragen – dennoch können Kondome beim vaginalen und analen Sex vor einer Infektion schützen. Wer sich bereits einmal mit Feigwarzen infiziert hat, sollte auch beim Oralsex ein Kondom oder Lecktuch verwenden.

Außerdem gibt es Impfstoffe gegen verschiedene HPV-Typen. Mit einer HPV-Impfung lässt sich am wirksamsten vorbeugen, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr passiert. Aber auch nach dem Beginn sexueller Aktivitäten kann eine Impfung sinnvoll sein.

Die Impfung ist für Mädchen und Jungen ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum 21. Lebensjahr kostenlos.

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