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Harmlose Hautlappen

Marisken am After entfernen: Behandlung und OP

Wer um den After herum eine Hautfalte ertastet, denkt oft an vergrößerte Hämorrhoiden. Doch es kann sich auch um eine Mariske handeln. Normalerweise verursachen Marisken keine Beschwerden. Unter Umständen müssen sie jedoch entfernt werden. Wann ist eine Operation notwendig?

Marisken: Gespräch zwischen Arzt und Patientin
© Getty Images/Westend61 (Symbolbild)

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Warum bekommt man Marisken? Die genauen Ursachen sind unklar. Vermutlich entstehen sie infolge einer anderen Analerkrankung wie einer Analfissur oder einem Hämorrhoidalleiden.

Wie sehen Marisken am After aus? Es handelt sich um eine oder mehrere weiche Hautläppchen am Afterrand, die verschieden groß sein können. Im Normalfall schmerzen sie nicht. Sie können unter Umständen aber anschwellen und sich zu derben Knoten verhärten.

Was ist der Unterschied zwischen Hämorrhoiden und Marisken? Marisken sind Hautwucherungen am Rand des Anus. Hämorrhoiden sind Gefäßpolster am After, welche sich krankhaft vergrößern und so verschiedene Beschwerden verursachen können.

Kann sich eine Mariske zurückbilden? Nein, in der Regel bilden sich Marisken nicht von selbst zurück. Insgesamt ist die Prognose aber gut, da die Afterfalten nicht weiterwachsen. Sie können aber die Analhygiene erschweren.

Artikelinhalte im Überblick:

Die häufigsten Analerkrankungen

Was sind Marisken?

Bei Marisken handelt es sich um gutartige hautförmige Wucherungen beziehungsweise Hautfalten, die sich um den Afterrand bilden. Beim Großteil verursachen sie keine Beschwerden. Für manche Menschen stellen sie jedoch ein ästhetisches Problem dar.

Marisken sind hautfarben, fühlen sich im Normalfall weich an und können einzeln oder zu mehreren auftreten. Bei einigen Betroffenen "umrahmen" sie den Analkranz. Die Größe der Hautläppchen variiert – sie können wenige Millimeter oder mehrere Zentimeter lang werden.

Hämorrhoiden oder Marisken: Das sind die Unterschiede

Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, welche kurz vor dem After sitzen. Bei Menschen mit einem Hämorrhoidalleiden staut sich das Blut in diesen Polstern an. Derartig vergrößerte Hämorrhoiden können mit verschiedenen Symptome wie Juckreiz, Blutungen oder Brennen im Analbereich einhergehen. Pressen beim Stuhlgang verschlimmert die Beschwerden.

Im Unterschied zu Hämorrhoiden schwellen Marisken beim Pressen nicht an. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder eine Analvenenthrombose können allerdings zu Ödemen an den Hautlappen führen, sodass die Marisken zu prallen Knoten anschwellen. Bei einer Analthrombose ist eine Vene am Anus durch ein Blutgerinnsel verstopft.

Wichtig zu wissen: Auch wenn Marisken in der Analregion nicht mit Hämorrhoiden verwechselt werden sollten, können sie ein Symptom dafür sein, dass sich im Anus vergrößerte Hämorrhoiden befinden. Denn während des Hämorrhoidalleidens schiebt sich oft Analkanalhaut (Anoderm) nach außen. Es ist darum immer ratsam, Marisken ärztlich untersuchen zu lassen.

Ursachen von Marisken nicht immer klar

Bei einem Großteil der Betroffenen entstehen Marisken ohne erkennbare Ursache. Dann spricht man von primären Marisken. Dagegen bilden sich sekundäre Marisken im Zusammenhang mit einer Erkrankung. Dazu gehören:

  • Analfissuren: Bei einer Analfissur handelt es sich um einen Riss in der Analschleimhaut, der sehr schmerzhaft ist. Am äußeren Rand der Fissur bildet sich aufgrund des ständigen Reizzustandes oft eine Mariske, auch Vorpostenfalte genannt.

  • Analvenenthrombose: Nach Abheilung einer Analthrombose kann sich eine Mariske bilden.

  • Operationen im Analbereich: Infolge einer OP, etwa aufgrund von Hämorrhoiden oder Fisteln, können sich Marisken bilden. Analfisteln sind abnormal verlaufende Verbindungen, die im Analbereich oder Enddarm entstehen können.

  • Weitere Erkrankungen: Auch andere Krankheiten können zur Bildung von Analfalten in der Haut führen, dazu gehören etwa die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn.

Häufig treten Marisken zudem durch die hormonelle Umstellung bei Frauen während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung auf.

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Marisken verursachen oft keine Symptome

Generell handelt es sich bei Marisken um eine harmlose Veränderung der Haut ohne Krankheitswert. Allerdings können besonders große Falten in einigen Fällen die Analhygiene erschweren und sind anfällig für die Entwicklung eines Pruritus ani (Juckreiz am After) oder Analekzems. Hintergrund ist, dass sich Stuhl in den Falten festsetzt und die Analhaut reizt.

Das feucht-warme Klima in den Hautfalten bildet zudem einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze am After. In der Folge kann sich der Analbereich entzünden und es kommt zu Symptomen wie:

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Nässen
  • Rötung der Haut
  • Schmierblutungen auf dem Toilettenpapier oder in der Unterwäsche

Wiederholt entzündete Marisken können sich verhärten und zu harten Knoten anschwellen.

Behandlung: Sollten Marisken entfernt werden?

Bei den meisten Betroffenen verursachen Marisken keine Probleme und eine Therapie ist nicht nötig. Wiederholtes Jucken, Nässen oder Brennen kann mit folgenden Maßnahmen behandelt werden:

  • schonende Analhygiene: Der Anus sollte nach dem Stuhlgang mit klarem Wasser gereinigt und sanft abgetupft werden.

  • Heilpflanzen: Salben, Cremes und Sitzbäder mit Eichenrinde oder Kamille aus der Apotheke beruhigen die reizte Analhaut.

  • Zinksalbe: Salben mit Zink können die Beschwerden lindern, sollte aber nicht zu lange angewendet werden.

Kommt es wiederholt zu Entzündungen und Analbeschwerden, kann eine Entfernung der Marisken notwendig sein. Dies kann auch sinnvoll sein, um andere Analerkrankungen wie Analekzeme zu verhindern.

Marisken entfernen unter lokaler Betäubung

Marisken lassen sich etwa durch eine sogenannte Elektroresektion relativ einfach entfernen: Die Analfalten werden mit einem elektrischen Messer herausgeschnitten. Der Eingriff geschieht unter Lokalanästhesie und der*die Patient*in kann danach meistens sofort nach Hause gehen.

Umrahmen die Marisken den gesamten After, sind meist mehrere Sitzungen ratsam, damit die Wunden einzeln abheilen können und Narben vorgebeugt wird.

Nach der Operation sind mitunter Schmerzen möglich, da in die hochsensible Analkanalhaut geschnitten wird. Zudem nässt die Wunde oft stark. Die Nachbehandlung besteht meist aus Sitzbädern sowie entzündungshemmenden sowie schmerzstillenden Medikamenten. Im Durchschnitt dauert die Heilungsdauer zwei bis drei Wochen.

Diagnose der Marisken in der proktologischen Praxis

Betroffene sollten sich am besten an eine Fachpraxis für Proktologie wenden. Um die Diagnose zu sichern, genügt meist eine Inspektion des Analbereiches. Der*die Arzt*Ärztin kontrolliert die Region und tastet die Hautveränderungen mit dem Finger ab.

Eventuell wird eine Untersuchung mit dem Proktoskop (Analspiegel) vorgenommen. Dabei handelt es sich um ein starres medizinisches Instrument mit einer Lichtquelle. Es wird in den Analkanal eingeführt, um eine klare Sicht auf den Enddarm zu erhalten.

Wichtig ist, Marisken von anderen Erkrankungen auszuschließen. Dazu zählen neben Hämorrhoiden etwa Fissuren, Feigwarzen oder Analkrebs (Analkarzinom).

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