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Darmverengung nach longo op (staplermethode) was tun?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

08.07.2015 | 09:57 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich bin 27 Jahre alt und wurde im Juli 2013 mit der staplermethode nach longo operiert. Festgestellt wurden zuvor hämorrhoiden 3.Grades.Nach der OP war es mir 6 Tage lang nicht möglich Stuhlgang zu haben und bekam dazu auch noch einen kateter gelegt da urinieren auch nicht mehr ging. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Dachte ich zu dem Zeitpunkt! Nach den 6 Tagen passierte es dann von allein beim aufstehen......! Die Operierte Stelle hatte sich durch Narbenbildung (Narbenstrang) verengt sodass mein Darmdurchmesser nur noch 0.8cm groß war. Bleistiftstuhl war von nun an die richtige Bezeichnung. Seit dem hatte ich Verstopfungen und die schlimmsten Schmerzen....Stuhlgang war ohne weichmacher (movicol) nicht mehr möglich. Seit dem hatte ich noch 4 weitere OPs bei denen der Narbenstrang eingeschnitten und gedehnt wurde....auch Narbengewebe wurde entfernt. Die Anwendung des analdehners wurde mir verschrieben...meiner Meinung nach der größte quatsch alles Zeiten. Nicht mein schließmuskel ist verengt sondern der Darm! Jedoch habe ich es natürlich lange ausprobiert. Problem jedoch auch dabei ist das der Durchmesser nicht ausreicht auch bei Größe 4. Vor der Verengung sammelt sich nach wie vor der Stuhl und es gelingt mir nur mit schmerzvoller absoluter Gewalt nur geringe Mengen zu entleeren. Das hat die Folge das ich am Tag etwa 6 bis 8 mal auf die Toilette muss und meistens 4 besuche davon minimal erfolgreich waren da immer nur geringe Mengen austreten. Diese Umstände begleiten mich nun bis heute und den Chirurgen im Bwk Berlin steht die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben. 

Was kann man gegen die Verengung außer dem Analdehner tun? Ist es nicht möglich nach einer bougierung einen Ring einzusetzen der bis zur Heilung den narbenstrang gedehnt hält? Ich bin wirklich verzweifelt und die letzen 2 Jahre waren die Hölle.

Danke schon mal im voraus 

 MfG Rick 

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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08.07.2015, 16:07 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Das ist wirklich eine extrem schwierige Situation !

Da ja bereits mehrfach nachoperiert wurde, ist jeder Therapieversuch darüber hainaus als sehr schwierig einzustufen und die Erfolgsaussicht  nicht gut abschätzbar. Prinzipiell kommt eine erneute große Operation in Frage, die aber möglicherweise auch die Gefahr der Inkontinenz mit sich bringt. Eine Aufdehnung mit einem Ballon ist bereits versucht ? Ein Versuch wäre es wert, ein Gelingen mit anhaltendem Erfolg aber nicht garantiert. Der Analdehner ist sicher wenig erfolgreich, weil die Verengung mti dem Dehner nicht erreicht werden kann, bei sehr tiefer Verengung wäre das Vorgehen unbedingt einen Versuch wert.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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08.07.2015, 21:28 Uhr
Antwort

Danke für die schnelle Antwort. Die Verengung befindet sich etwa 4 cm tief vom Anus entfernt. Mit welchem Gerät die Verengung gedehnt  wurde kann ich leider nicht sagen. Während eines Besuches bei einem anderen Chirurgen (zweite Meinung einholen) teilte mir dieser mit das die Staplermethode nicht tief genug angesetzt wurde (quasi zu dicht am Ausgang). Der Durchmesser meiner Stuhlsäule  beträgt momentan 2 cm. Zu gering um halbwegs normal stuhlgang zu haben da sich wie gesagt alles vor der Verengung sammelt und nur geringe Mengen in mehreren Abschnitten ausscheiden. 

Machen weitere Bougierungen auf der vergangenen Basis noch Sinn? Gäbe es nicht die Möglichkeit eines vorübergehenden künstlichen Darmausgang um nach einer Bougierung so etwas wie einen Ring einzusetzen? Dieser würde doch dann das zusammen ziehen der Narbe verhindern. Denn immer kurz nach den operativen dehnen konnte ich jedesmal bereits einen großen Unterschied bemerken. Dieser hielt nur leider 1 bis 2 Tage an. Da sich die betroffene Stelle wieder zusammen zog.

MfG Rick

 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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09.07.2015, 08:29 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Holen Sie sich doch noch einmal den Rat eines Gastroenterologen ein, der in einem Krankenhaus tätig ist (Zuweisung durch den Hausarzt). Man sollte m.E. versuchen, die Verengung ohne Operation, am besten endokopisch mit einem Ballon zu weiten. Dies wird in einem kurzen stationären Aufenthalt durchgeführt, muss sicher dann mehrfach wiederholt werden.

Einen Versuch wäre das unbedingt wert !!

Alles Gute.

Dr. E. S.