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Rückbildung ohne OP?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

04.04.2010 | 11:15 Uhr

Liebes Expertenteam,

vor ca. einem Jahr hat ein Hautarzt, der bei mir eine proktologische Untersuchung durchgeführt hat, geäußert, dass alles OK sei - gut durchblutet. Auf der Rechnung habe ich dann gesehen, dass er eine Sklerosierung durchgeführt haben muss. Bei einer Darmspiegelung ein paar Monate später wurden bei mir Hämorrhoiden II festgestellt. Jetzt war ich bei einem Gefäßchirurgen, der nach Untersuchung sagte, dass es mit dem Abbinden nichts mehr bringt und operiert werden muss. Das war sehr schockierend, da ich außer den manchmal heftigen Blutungen, die aber immer seltener auftraten, wenig Probleme hatte (unmittelbar nach den Blutungen waren alle Problemchen weg). Es ist schon so, dass manchmal aus dem After eine kleine Wölbung hervor tritt. Dieses war umso weniger häufig der Fall, als ich darauf achtete, für den morgentlichen Toilettengang weniger Zeit zu investieren. Auch habe ich den Pressvorgang verkürzt. Ich habe die Wölbung auch, wenn sich nicht von selbst zurückzog, mit dem Finger zurück gedrückt. Als Gleitmittel habe ich Vaseline benutzt. Damit konnte ich eigentlich gut leben. Im After habe ich dann auch eine längliche Erhebung gefühlt.

Ich möchte eigentlich nicht operiert werden. Deshalb meine Fragen:

Kann ich die Hämorrhoiden auch selbstständig zurückbilden, indem ich die bekannten Vermeidungsmaßnahmen konsequent anwende?

Müssen Hämorrhoiden operiert werden, wenn sie sich so äußern, wie bei mir?

Gibt es u. U. Methoden der Behandlung, die in meinem Fall angewendet werden können, ohne stationär behandelt zu werden?

Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Hilfe und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Caruso (Nick)

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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04.04.2010, 01:33 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Mit Ihrer (sehr guten ) Beschreibung scheinen Hämorrhoiden im Stadium III vorzuliegen. Eine komplette Rückbildung ist in diesem Stadium nicht mehr zu erwarten, auch bei guten Allgemeinmassnahmen. In der Regel tritt über die Jahre eine weitere Verschlechterung ein, so dass eine Operation anzuraten wäre, dies muss nicht in den nächsten Monaten sein, ist in aller Regel aber im zeitlichen Verlauf sinnvoll. Bei den meisten Operationen ist ein kurzer stationärer Aufenthalt angezeigt.
Alles Gute !
Dr. E. S.

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14.05.2010, 03:28 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Schönenberg-Hackenberg,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich war zwischenzeitlich bei einem Koloproktologen, der eine Ligaturbehandlung durchgeführt hat. Eine Operation hatte er nach seinen Angaben nicht als nötig empfunden. Es tritt nun keine Wölbung mehr hervor. Ich habe die Hoffnung, einer OP zu entkommen. Allerdings ist die erwähnte längliche Erhebung im After immer noch vorhanden.

Ich trainiere nun regelmäßig den Beckenboden, wie es auf dem Merkzettel, den ich von dem Arzt bekommen habe, beschrieben wird. Dadurch - so habe ich es allerdings im Gefühl - kommt es zu einem ziemlich unangenehmen Druckgefühl im After, dort, wo sich wohl die o. g. Erhebung befindet. Wenn ich diese Übung nicht mache, habe ich eigentlich weniger bis keine Probleme.

Ich frage mich nun, ob - wenn möglich und sinnvoll - eine nochmalige Ligatur Besserung versprechen kann und ob eine OP (der ich hoffte aus dem Wege gehen zu können) immer noch zwingend in Zukunft erfolgen muss.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Caruso (Nick)