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laparoskopische anteriore Rektopexie nach D'Hoore

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

16.11.2016 | 16:50 Uhr

Guten Tag,

ich, weiblich, 51, habe mich gerade aufgrund eines äußeren Rektumprolapses einer laparoskopischen anterioren Rektopexie nach d'Hoore unterzogen. Aufgrund eines engen Beckens und Übergewicht war die OP (so sagte der erfahrene Operateur) sehr schwierig. Im Vorgespräch vor Monaten konnte ich den Prolaps dem Arzt leider nicht zeigen, er zeigte sich meist nur beim Stuhlgang (unter Pressen) und ich konnte die Länge leider nur schätzen (evtl. 3-8 Zentimeter etwa, es kam immer eine etwas andere Länge heraus -  also die Länge, die kurz beim Stuhlgang herauskam und wieder in den After zurückglitt.) 2 cm davon mußte ich manchmal beim Poabwischen mit der Hand zurückschieben. Ich berichtete dem Arzt von den zahlreichen Beschwerden wie Stuhlschmieren, Brennen, Juckreiz, zeitweiser Stuhlinkontinenz, Darmentleerungsstörungen. Ein MRT konnte den Prolaps (da im Liegen im MRT - Defäkographie) leider nicht aufzeichnen, aber eine Rektozele. Ein Foto mit Handy war nicht möglich.

Ich empfand die OP (8 Tage Krankenhausaufenthalt) als sehr belastend. Die Schmerzen, den Kostaufbau (tagelang flüssig), Brennen/Wundschmerz im rechten Unterbauch (sogar mit derzeitiger Taubheit). Ich fühle mich immer noch sehr schwach. OP-Dauer etwa 2 1/2 h. 5 Bauchzugänge für die Geräte wurden gemacht.

Ich muß jetzt Movicol nehmen, damit der Darm geschmeidig bleibt und gut herausgleitet. Denn Pressen darf man die nächsten 6 Wochen nicht, sonst wäre die OP umsonst gewesen, was ich bisher auch nicht getan habe.

Jetzt bemerke ich mit Schrecken, daß jetzt - nach der OP - wieder ein Stück Darm beim Stuhlgang heraustritt (2-3 cm?), ich bin nicht sicher. Ich dachte erst, ich bilde es mir ein, tue ich aber nicht. Ich leide derzeit unter den gleichen Symptomen wie vor der OP mit zusätzlichem unangenehmen Stuhldrang, der belastend ist. Nach der OP brauchte ich 3 Tage, um den Darm wieder entleeren zu können, was aber, so sagte man mir, normal sei. Auch alles andere würde sich normalisieren. Das brauche Zeit. Das mit dem Gefühl des erneuten Darmaustritts habe ich noch nicht gesprochen, weil dies in meinen Augen einfach nicht sein darf und kann :-(.Ich schiebe es derzeit auf Hämorrhoiden oder irgendwas anderes, was dort austritt, aber ich denke jetzt, das es das nicht nicht, sondern wirklich Darm.

Im Entlassungsbericht stand jetzt, daß der Prolpas laut Patientin etwa 3-4 cm Länge hatte. Wie mir scheint, hat der Operateur sich nur auf diese Aussage verlassen und nur soviel den Darm hochgezogen. Im Vorgespräch sagte ich dem Operateur aber, daß es ca.3-8 Zentimeter sind, doch der Arzt in der Patientenaufnahme minimierte die Länge (hat mich wohl falsch verstanden).

Ich ging auch davon aus, daß der Operateur es SIEHT, wieviel Darm hochgezogen werden und keine sehr genaue Längenangabe benötigt. Wie mir jetzt klar ist, ist dies nicht der Fall. Ist das korrekt? Sieht man es nicht?

Ich bin gerade echt geschockt. Wie es jetzt scheint, wurde der Darm nicht hoch genug hochgezogen, denn er tritt einige Zentimeter erneut aus. :-(

Beim Operateur habe ich erst einen Termin kurz vor Weihnachten., wo ich das natürlich alles ansprechen werde. Was sich besser anfühlt ist die Anhebung der Scheide und das der After auch straffer geworden sind und jetzt wieder eine Rosette zu erfühlen ist (Falten), was vorher nicht so der Fall war.

Ich würde ungern diese OP erneut durchführen lassen, da sie sehr belastend war. Doch es wurde wohl nicht genug Darm bzw. der gesamte Prolaps nach oben gezogen und am Kreuzbein befestigt, da erneut Darm beim Stuhlgang austritt.

Fragen:

Wie kann man nun hier vorgehen? Ist eine erneute OP sinnvoll bzw. eine Korrektur, jetzt direkt oder später?

Kann sich der Rest-Prolaps verschlimmern oder könnte er so bleiben, da ja das Netz vorhanden ist bzw. der Darm am Kreuzbein nun nach und nach nun verwächst. Das Netz verwächst ja jetzt mit dem Gewerbe und wird haltbarer, so daß auch Pressen bald kein Problem mehr darstellen wird.

Oder solle man jetzt erneut eine weitere OP durchführen (Länge des Prolapses korrigieren), solange es noch nicht verwachsen ist???

Da noch Restprolaps vorhanden ist, wird meine zeitweilige Stuhlinkontinenz dadurch bestehen bleiben bzw. werden alle Beschwerden bestehen bleiben wie vor der OP?

Kommt so etwas, was mir jetzt passiert, ab und zu vor? Das eine Korrektur vorgenommen werden muß?

Die Rezidivrate bei dieser OP ist relativ gering - 10 %. Oder sollte ich jetzt einfach abwarten, ob ich mit dem Restprolaps leben kann und mich etwas in Sicherheit wiegen, daß er nicht schlimmer werden kann, da ja das Netz ihn am Kreuzbein stabiliert/festhält?

Ist erst bei einem Rezidiv (was ja bei mir derzeit nicht der Fall ist), eine erneute OP sinnvoll? Also das Netz müßte dann mühevoll wieder aus dem Becken entfernt werden?

Welches Vorgehen wäre in Ihren Augen jetzt für mich sinnvoll? Was wird der Operateur mir evtl. raten?

Ich bin sehr enttäuscht.

Danke und liebe Grüsse

 

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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17.11.2016, 09:55 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Sie können im Moment nur abwarten, den die Operation liegt ja offensichtlich erst kurz zurück.

Eine erneute kurzfristige Reoperation wird keinesfalls sinnvoll sein, man muss in jedem Fall abwarten, wie die klinische Situation sich in den nächsten Monaten entwickeln wird. Achten Sie drauf, immer das Movicol einzunehmen, die Dois soll so gewählt werden,  daß der Stuhl ohne Pressen leicht abgegesetzt werden kann.

Viel Glück,

berichten Sie gerne noch mal im weiteren Verlauf, wie es ihnen geht !!

Dr. E. S.