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Analfissur - Dehnung? - Hautzipfel - Analverkehr

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

15.11.2004 | 02:43 Uhr

Da ich längere Zeit beim Stuhlgang Schmerzen im Analbereich und gelegentliche Blutungen hatte sowie ein kleines herausragendes Hautläppchen an meinem Anus bemerkte, ging ich vor 5 Wochen zu einem Proktologen und erhielt die Diagnose Analfissur.

Ich bekam einen Analdehner (Größe 2) verordnet und eine Salbe (Doloposterine). Nachdem ich den Dehner zusammen mit der Salbe 2 Wochen lang (2x täglich) konsequent angewendet hatte, besserten sich meine Beschwerden.

Nach einer erneuten Untersuchung meinte der Arzt, dass mein Schließmuskel viel entspannter sei und die Fissur verheilt wäre. Ich dachte schon, damit sei die Sache erledigt, aber zwei Tage später hatte ich wieder starke Blutungen und ähnliche Beschwerden wie am Anfang. Nachdem diese nach weiteren 2 Wochen nicht besser wurden, ging ich wieder zum Arzt.

Bei dieser erneuten Untersuchung (vor 4 Tagen) stellte der Arzt fest, dass mein Schließmuskel wieder extrem verspannt war (er hatte Mühe, das Proktoskop einzuführen und wieder herauszuziehen, was für mich sehr schmerzhaft war) und dass ich eine neue Analfissur hätte. Sein Rat war, erneut den Analdehner mit Doloposterine anzuwenden. Wenn dies nach 2 Wochen nichts bringen würde, müsste er operieren und die Analfissur herausschneiden.

Meine Fragen an Sie:

1.) Offensichtlich hängt die Gefahr einer erneuten Analfissur von der Dehnbarkeit des Schließmuskels ab. Ist es denn daher sinnvoll, vielleicht einen größeren Analdehner (Größe 3) anzuwenden? Denn dann wäre der Schließmuskel bei einer neu auftretenden geringen Verspannung vielleicht immer noch genug dehnbar? Macht es Sinn, auch prophylaktisch (wenn man keine Beschwerden hat) zu dehnen?

2.) Ich habe das Gefühl, das mich dieses Hautläppchen (Wachposten) stört und mit für die Beschwerden verantwortlich ist. Kann man das Hautläppchen nicht auch ohne aufwändige Operation (es ist ja außen) wegschneiden?

3.) Ich habe natürlich etwas Angst vor einer möglichen Operation. Ist denn nach der Operation die Gefahr geringer (oder gar weg), erneut eine Analfissur zu bekommen?

4.) Diese Frage ist mir am peinlichsten, aber ich hoffe, sie können mir auch eine Antwort darauf geben: Wie ist eigentlich aus medizinischer Sicht einzuschätzen, inwieweit Analverkehr gut oder schlecht bei meinem Problem wäre? (Es ist so, dass ich gern mit meinem Freund [passiven] Analverkehr hätte - wir haben es bisher noch nie probiert, da ich immer sehr verspannt war.) Natürlich ist mir klar, dass wir sehr vorsichtig sein müssen, damit es keine Verletzungen gibt, aber wäre Analverkehr in puncto Dehnung nicht eher positiv? Und würde das durch die Analfissur hervorstehende Hautläppchen dabei stören?

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15.11.2004, 10:04 Uhr
Antwort

Analfissuren sind hartnäckige Probleme, eine zweiwöchige Behandlung ist nicht ausreichend, wie Sie ja selber bemerkt haben.
Eine Operation einer Analfissur ist ein hochkomplizierter und nicht risikoloser Eingriff, der erst am Ende einer langen erfolglosen Therapie steht, bei Ihnen , nach nur 2 Wochen Therapie halte ich es für absolut verfrüht, über eine Operation auch nur nachzudenken. Machen Sie unbedingt weiter mit Analdehner und Salbe.
Die Vorpostenfalte hat eine wichtige Schutzfunktion, ist von der Natur sehr klug angelegt und sollte nicht operativ angegangen werden.
Analverkehr bei bestehender Fissur ist sicher extrem unangenehm und schmerzhaft, außerden würden neue Fisssuren provoziert. Diese Form von Verkehr kommt sicher erst in Frage, wenn komplette Abheilkung vorliegt.
Alles Gute !
Dr. E. H.

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18.11.2004, 03:35 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Hackenberg,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Können Sie die Schutzfunktion der Vorpostenfalte noch näher erläutern? Das ist mir nicht klar, wofür die gut ist.
Wird die Vorpostenfalte denn auch bei einer abgeheilten Analfissur trotzdem zurückbleiben?

Viele Grüße
Markus