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Erosion durch Durchfall - wie erkenne ich es?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

09.11.2017 | 13:43 Uhr

Sehr geehrte Expertin,
Sehr geehrter Experte,

Vorgeschichte:

ich hatte vor 2 Jahren eine Häm. Umstechung und eine Analfissuren OP. Ich habe also, wie ich vor ca. 4 Monaten beim Proktologen war, aktuell kein Häm. Leiden und auch auch keine Fissur, oder Ähnliches. Sphinkter Tonus ist gut. Wohl habe ich aber durch einen Vorfall vor 2 Jahren eine PTBS entwickelt, da ich damals aufgrund eines Blutsturzes nach der OP (ausschneiden der Analfissur und THD), eine Not-OP hatte und davor schon 3 Monate heftige Schmerzen, aufgrund einer chron. Analfissur. Sowas belastet die Psyche enorm.

Es gibt jetzt eben zahlreiche Trigger, die mich in ziemliche Panikversetzen können. Wenn Sie mir 2-3 Fragen hier beantworten könnten, wäre mir schon geholfen (es geht um Grundsätzliches).

 

Fragen:

1. Ich hatte Gestern kurz Durchfall aufgrund einer Verdauungsverstimmung (zuviele Bohnen). Jetzt tut es mir außen etwas weh am After. Ich habe nun natürlich sofort Angst, dass es ein Häm. Leiden sein könnte (Blut ist keines da!). Vermutlich nur eine Erosion - wie erkenne ich den Unterschied? Was mich zu Frage zwei bringt:

2. Ich hatte wo gelesen, dass es gut 1 Jahr braucht, bis sich ein Häm. Leiden überhaupt entwickeln kann. So spontan kann das angeblich gar nicht entstehen (max. eine Analvenenthrombose). Ist das korrekt?

3. Ich verwende gegen Muskelverspannungen ab und an Sirdalud 2 mg. Da es ein Muskelrelanzium ist, stelle ich mir die Frage, ob es den Beckenboden auch schwächt und so die Gefahr erhöht, dass sich erneut ein Häm. Leiden bildet. Ist das so, oder muss ich mir da keine Sorgen machen?

Für die Beantwortung der drei Punkte wäre ich Ihnen sehr verbunden. Mir ist klar, dass Punkt 1 über eine Ferndiagnose nicht eindeutig zu beantworten ist, wäre aber über eine Einschätzung/Vermutung sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Ein dankbarer lifeline User

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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10.11.2017, 10:40 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Eine Selbstuntersuchung im Analbereich ist naturgemäß nicht möglich, neben der Optik fehlt auch das proktologische Wissen. Machen Sie sich aber nicht nervös, bei geringen Reizzuständen hilft eine Heilsabe, für einige Tage dünn auftragen.

Ein echtes Hämorrhoidenleiden entsteht über Jahre, eine Analthrombose typischerweise ganz plötzlich, die Krankheiten haben auch nur eine Gemeinsamkeit, die Lokalisation im Analbereich.

Ein Muskelrelaxans als Dauertherapie sehe ich kritisch (von neurologischen Ausnahemsituationen abgesehen), eine gewisse Schwächung des Beckenbodens ist vorstellbar.

MfG

Dr. E. S.

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10.11.2017, 13:57 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Schönenberg-Hackenberg,

vielen Dank für Ihre Antwort - das ist für mich schon mal eine wichtige Orientierung und Beruhigung (vor allem, da ich mich ja in TP bezüglich meiner PTBS befinde).

Danke, dass es Ärzte gibt, die sich Zeit für Anliegen wie meine nehmen. Das erspart oft auch für den Patienten Geld und Zeit.

Falls die Frage noch gestattet ist:
Darf ich im Fitness Center den Stepper zur Stärkung des Beckenbodens nutzen, oder ist das eher kontraproduktiv?

Dankeschön!

MfG,
Harald H.

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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11.11.2017, 14:59 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Beckenboden anspannen und STEPPEN, das kann gut unterstützen.

Viel Glück !

Dr. E. S.