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Darmreinigung: Vorbereitung für Darmspiegelung und Analsex

Eine Darmreinigung ist eine künstlich herbeigeführte Entleerung des Darms, die meist vor einer Untersuchung, Operation oder zur Vorbereitung auf Analsex durchgeführt wird. Welche Methoden gibt es und wie wird eine Darmsanierung durchgeführt?

Frau trinkt Flüssigkeit zur Darmreinigung
© Getty Images/fizkes

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Was ist eine Darmreinigung und wann ist sie erforderlich?

Eine Darmreinigung ist die vollständige oder teilweise Darmentleerung innerhalb kürzester Zeit. Sie erfolgt entweder durch die Einnahme von Abführmitteln oder durch die Einleitung von Flüssigkeit über den After in den Darm. Dieser sogenannte Einlauf kommt immer dann zum Einsatz, wenn nur der Enddarm gereinigt oder der Stuhlgang angeregt werden soll – das ist beispielsweise bei Verstopfung (Obstipation) oder zur Vorbereitung einer Untersuchung des Enddarms (Proktoskopie) der Fall. Auch zur Vorbereitung auf Analsex werden Einläufe eingesetzt, um den Enddarm von Kotresten zu befreien.

Die Darmreinigung mithilfe von Abführmitteln erfolgt immer dann, wenn der komplette Darm entleert werden soll. Das ist beispielsweise vor einer Darmspiegelung (Koloskopie) oder Operationen erforderlich, damit die Fachperson uneingeschränkte Sicht auf die Darmwand und Darmschleimhaut hat und die Instrumente nicht verunreinigt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Darmreinigung und Darmsanierung?

Die Darmreinigung ist eine Methode zur kurzfristigen Entleerung des Darms, die Darmsanierung ist eine längerfristige naturheilkundliche Maßnahme, die von der Schulmedizin nicht als Therapie anerkannt wird. Oft beginnt sie mit einer Darmreinigung, danach folgt eine mehrwöchige Kur mit Probiotika (aktive oder gefriergetrocknete Bakterien) und Präbiotika (die Nahrungsgrundlage für diese Bakterien). Eine Darmsanierung soll Giftstoffe ausleiten, das Gleichgewicht der Darmbakterien wiederherstellen, die Darmflora stärken, Verdauungsprobleme, Allergien und andere Erkrankungen beseitigen. Wissenschaftliche Beweise dafür gibt es nicht.

Methoden der Darmreinigung

Bei der Darmreinigung über den After wird ein halber Liter lauwarmes Wasser mithilfe eines sogenannten Klistiers in den Enddarm gespült. Das Wasser sollte so lange im Darm gehalten werden, bis sich ein starker Stuhldrang bemerkbar macht.

Deutlich gründlicher und langwieriger ist eine Darmreinigung mithilfe von Abführmitteln. Oftmals kommt dabei das sogenannte Glaubersalz (Natriumsulfat) oder Bittersalz (Magnesiumsulfat) zum Einsatz, das bei leichten Verstopfungen hilft. Zur Vorbereitung auf eine Darmspiegelung oder Operation verschreiben Mediziner*innen jedoch Natrium-Phosphat- oder Polyethylen-Glykol-Lösungen (PEG). Für eine optimale Darmreinigung wird am Tag vor dem Eingriff mittags die letzte Mahlzeit eingenommen und abends ein Liter der abführenden Lösung plus ein weiterer Liter Flüssigkeit getrunken. Am nächsten Morgen, zirka vier Stunden vor Spiegelung oder Operation, wird ein weiterer Liter der Lösung mit reichlich zusätzlicher Flüssigkeit aufgenommen. Die abführende Wirkung der Lösung setzt nach etwa ein bis zwei Stunden ein.

Ernährung vor einer Darmreinigung

Vor einer Darmreinigung über den After müssen keine besonderen Ernährungsregeln beachtet werden. Vor einer Darmreinigung mit Abführmitteln sollte drei Tage lang auf körnerhaltige Lebensmittel (wie Vollkornbrot, Müsli, Tomaten und Weintrauben) verzichtet werden, da diese dazu neigen, an der Darmschleimhaut haften zu bleiben. Die letzte (leichte) Mahlzeit kann am Mittag des Vortages der Untersuchung eingenommen werden, danach ist nur noch flüssige Kost in Form von Säften, klarer Brühe oder Tee erlaubt.

Nebenwirkungen einer Darmreinigung

Insgesamt treten bei einer Darmreinigung nur selten Nebenwirkungen auf. In wenigen Fällen kommt es zu einer allergischen Reaktion auf das Abführmittel, manchmal treten Übelkeit, Erbrechen oder Kreislaufbeschwerden auf.

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