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Örtliche Betäubung gegen Symptome

Lidocain: Bewährter Wirkstoff gegen Hämorrhoiden

Schmerzen, Jucken und Brennen sind häufige Beschwerden bei vergrößerten Hämorrhoiden und anderen Analerkrankungen. Lidocain hat sich zur Behandlung der Symptome bewährt, weil es eine leicht betäubende Wirkung auf die Haut hat und Missempfindungen so erfolgreich unterdrückt.

Frau hält Salbentube in der Hand
© iStock.com/simarik

Beschwerden im Analbereich, wie sie bei vergrößerten Hämorrhoiden oder anderen Analerkrankungen auftreten, können sehr unangenehm sein und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Gerade im Sitzen sind Symptome wie Jucken, Brennen und Schmerzen oft besonders ausgeprägt. Berufliche Tätigkeiten können dadurch ebenso eingeschränkt werden, wie Entspannung in der Freizeit.

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Was ist Lidocain?

Die erfolgreiche Behandlung von Beschwerden im Analbereich ist von großer Bedeutung für betroffene Patienten, gleichgültig auf welche ursächliche Erkrankung die quälenden Symptome zurückgehen.

Bei der Behandlung von Hämorrhoiden und anderen Analerkrankungen hat sich der Wirkstoff Lidocain bewährt. Er ist ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum), das Schmerzen, Juckreiz und Brennen im Analbereich sicher unterdrückt und den Betroffenen entscheidende Erleichterung verschafft.

Wie wird Lidocain bei Hämorrhoiden eingesetzt?

Die Wirkung von Lidocain beruht darauf, dass der Wirkstoff sich an Nervenbahnen anlagert und dort vorübergehend die Signalweiterleitung verhindert. Schmerzreize, Jucken oder Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden oder anderen Erkrankungen erreichen dadurch nicht mehr das Gehirn und werden von den behandelten Patienten nicht wahrgenommen.

Zur Behandlung von Hämorrhoiden wird Lidocain als Salbe oder Zäpfchen in den After eingeführt. Die Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein.

Bei Beschwerden an den Schleimhäuten, etwa im Mund- und Rachenraum, kommt Lidocain auch als Gel, Spray oder Lutschtablette zum Einsatz. Injektionen mit Lidocain werden vor allem bei Operationen und gegen Schmerzen durch Rheuma oder Gicht gegeben. Im Gegensatz zur äußeren Anwendung kann es bei Lidocain-Injektionen zu Nebenwirkungen wie Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen, Ödemen und Krämpfen kommen. Präparate mit Lidocain für Haut und Schleimhäute lösen dagegen höchstens Hautreizungen und selten allergische Reaktionen aus.

Lidocain bessert Beschwerden, aber behebt nicht Ursache

Die Behandlung mit Lidocain behebt allerdings nicht die Ursache der Beschwerden. Es bessert vergrößerte Hämorrhoiden nicht, sondern lindert lediglich die unangenehmen Symptome. Selbst wenn die Symptome eines Hämorrhoidalleidens durch Lidocain unterdrückt werden, muss weiterhin eine ursächliche Behandlung der Krankheit erfolgen, etwa durch eine Ernährungsumstellung, gute Analhygiene oder, bei fortgeschrittener Erkrankung, einen operativen Eingriff.

Ist es in Folge der vergrößerten Hämorrhoiden zu einer Entzündung gekommen, muss auch diese behandelt werden. Hierfür eignen sich gut Präparate mit Hamamelis, welche Beschwerden wie Juckreiz, Nässen und Brennen in den Anfangsstadien von vergrößerten Hämorrhoiden lindern. Hamamelis hilft zusätzlich bei Entzündungen wie beispielsweise ein  Analekzem sowie oberflächlichen Hautverletzungen im Afterbereich und lindert in Form von Zäpfchen zudem Schleimhautentzündungen im Analkanal.

Mit einem Hautschutzkomplex kann die empfindliche Analregion nach der Behandlung akuter Beschwerden durch Hämorrhoiden gepflegt, aber auch leichte Beschwerden wie Nässen und Brennen gelindert werden. Der spezielle Hautschutzkomplex aus Jojobawachs, gelbem Bienenwachs und Cetiol legt sich wie ein wasserabweisender Schutzmantel über die Haut der Analregion und schützt sie so vor Reizungen. Durch den mechanischen Gleiteffekt wird gleichzeitig der Stuhlgang erleichtert.

Lidocain: Ein Wirkstoff mit langer Geschichte

Lidocain wurde bereits 1944 entwickelt und seither erfolgreich für die Behandlung zahlreicher Erkrankungen eingesetzt. Insbesondere Schmerzen und unangenehme Empfindungen der Haut und Schleimhaut, wie sie etwa durch Verletzungen oder Reizungen auftreten, werden von Lidocain zuverlässig ausgeschaltet. Daher hat der Wirkstoff nicht nur zur Therapie, sondern auch zur vorbereitenden Schmerzunterdrückung vor örtlichen chirurgischen Eingriffen oder unangenehmen Untersuchungen wie etwa der Spiegelung der Luftwege weite Verbreitung gefunden.

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