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OP bei Rektozele und innerem Rektumprolaps?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

08.03.2016 | 17:48 Uhr

Sehr geehrte Fr. Dr. E.S.,

Defäkographie (erstellt aufgrund Darmentleerungsstörung) ergab eine 3cm große Rektozele und eine diskrete Beckenbodensenkung. Hämorrhoiden 1. Grades (2. Grades habe ich stets immer mit Ligaturen behandeln lassen). Heutige Blickdiagnose beim Pressen beim Proktologen ergab jetzt doch zusätzlich noch einen (inneren?) Rektumprolaps (wenn er beim Pressen sichtbar ist, ist das nicht schon ein äußerer Rektumprolaps?). Beschwerden: Stuhldrang (mit und ohne Stuhlgang), leichte Stuhlinkontinenz (muß schnell gehen, wenn sich der Stuhlgang ankündigt, aber nicht immer), beim Stuhlgang Austritt von Darm, aber auch von verdickten, recht langen Analpapillen, Stuhlschmieren (meist nur bei breiigem Stuhlgang), Brennen nach dem Stuhlgang, aber kein Blut/Juckreiz, beim Stuhlgang kein Feingefühl im Afterkanal/am After (wieviel Kot, wie dick etc.), Druckgefühl am Damm, Stuhlnachkleckern nach dem Stuhlgang, aber nur dann, Schließmuskel-Untersuchung (Druckmessung) war sehr kräftig und gut.

Die Ärztin will mit einer OP noch abwarten, sie behandelt lieber erstmal konservativ, weil oft eine OP manchmal nicht erfolgversprechend ist. Besonders die STARR-OP ist in Verruf geraten und wird von den Ärzten, bei denen ich war, abgelehnt oder ungern durchgeführt, es ist kein Goldstandard. Ggfls., so sagte sie, könne man die THD-Methode durchführen durch Raffung und Entfernung der Hämorrhoiden und so auch der Prolaps (da das Gewebe nach oben geschoben werden könnte) etwas behandelt werden. Ist dies auch in Ihren Augen möglich?

Frage: Kann durch die THD OP-Methode auch Linderung/Heilung betr. eines Prolapes (Rektumprolaps) möglich gemacht werden? Oder ist die THD-Methode nur für Hämorrhoidenprobleme geeignet?

Momentan möchte und kann ich mich keiner umfangreichen OP unterziehen (aufgrund von anderen Körperbaustellen und einem schlechten Leberwert und Eisenmangel). Ich hoffe, ich kann noch etwas abwarten, ein bißchen Angst habe ich schon. Daher wäre wohl die etwas leichtere THD - OP-Methode eine scheinbare nicht ganz unsinnige Alternative, oder?

Was ist Ihre Meinung zu meinen Problemen. Wie sollte man vorgehen - welche OP wäre ratsam? Eine STARR-OP kommt für mich nicht in Frage, die Risiken sind mir zu hoch. Was bleibt noch? Danke für eine Antwort. Liebe Grüsse

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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10.03.2016, 20:09 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Priesterin,

leider ist Frau Dr. Schönenberg-Hackenberg bis zum 16.3. nicht zu erreichen. Wir würden Sie bitten, Ihre Frage dann nochmals zu stellen.

Wir wünschen gute Besserung - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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17.03.2016, 10:54 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Sind Sie eine Frau oder ein Mann, wir ist Ihr Alter ?

Ich würde in Ihrer Situation auch eher zu einem abwartenden Verhalten raten, ich schließe mich insoweit der Meinung ihrer Ärztin an. Eine STARR Operaion sollte die letzte Möglichkeit bleiben, weil die Erfolgsaussichten nicht immer so gut sind. Allerdings halte ich auch eine THD Operation für nicht sinnvoll, dies wird m.E. ihr Problem auch nicht lösen. Versuchen Sie, die Stuhlkonsistenz gut zu beeinflussen, am besten mit Flohsamen, dies erleichtert die Entleerung und bessert dann das Gefühl der unvollständigen Entleeurng. Unterstützend können Sie Beckenbodentraining einüben.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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17.03.2016, 14:01 Uhr
Kommentar

Danke Fr. Dr. für Ihre ausführliche Antwort.

Ich bin 50, weiblich, in den Wechseljahren (daher wohl jetzt auch die Beckenbodensenkung).

Ich mache mir nur Sorgen, weil beim Stuhlgang ein Stück Darm herraustritt, das ich aber (bisher) noch in den After zurückziehen kann. Man hat halt Angst, daß es mehr wird (kompletter Rektumprolaps).

Man sagt ja immer, wenn Darm bereits austritt, sollte man etwas tun. Aber ich werde noch abwarten. Ich leide unter Panikattacken und Reizmagen/Reizdarm, was das Ganze sicherlich nicht einfacher macht bezüglich OP, wenn sie denn überhaupt erfolgversprechend ist. Die Rückfallquote ist wohl hoch, auch Nachoperationen nicht selten.

Mein Stuhlgang ist bisher Gott sei Dank gut, d.h. keine Verstopfung, kein Pressen. Versuche, viel zu trinken.

Ok, dachte die THD Operation könnte eine kleine Zwischenlösung oder Lösung sein, bevor es evtl. noch schlimmer wird. Aber sie ist wohl nicht für einen Prolaps, der austritt, gedacht, sondern nur für Hämorrhoiden. Die Ärztin sagte aber auch, daß ich auch leider wieder Hämorrhoiden II. Grades habe (bisher noch ohne Symptome). Habe sie sonst immer abbinden lassen. Weiß noch nicht, was ich mache, falls dies wieder zu einem Problem wird (wieder Ligaturen?).

Ich las im Internet über die PSP OP-Methode, eine Weiterentwicklung der Starr-OP. Können Sie mir darüber evtl. noch etwas sagen? Ist diese erfolgversprechender und vor allen Dingen schonender?

Danke und liebe Grüsse

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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18.03.2016, 10:43 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ich rate zunächst zum Abwarten ohne invasive Massnahmen !!

 Auch bei neuen Operationsmethoden ist immer die Frage, wieviel Erfahrung vorliegt ( mit der Methode, beim Operateur). Achten Sie auf gute Stuhlregulierung, in Ihrem Alter und bei diesem Befund besteht kein zwingender kurzfristiger Handlungsbedarf.

Alles Gute !

Dr. E. S.